Die Tage der Osterwoche hatten - heute leider nicht mehr so bekannt - im Volksmund besondere Namen: "Blau-Mandag", "Geel-Dingsdag", "Witt-Middeweek", "Grön-Dönnerdag", "Still-Freedag", "Husenbusen-Saterdag", "Hikken-Bikken-Sönndag", "Eiertrüllende-Mandag", "Upfreten-Dingsdag". Während die Tagesnamen bis zum Mitte der Woche keine besonderen Ereignisse verkünden, so wird am "Grön-Dönnerdag", dem Tag vor Karfreitag, von der Hausfrau traditionell ein letztes mal der Grünkohl aufgetischt, während am "Still-Freedag" vornehmlich, wie auch in anderen Landstrichen, Fisch aufgetischt wird und wurde. Der "Husenbusen-Saterdag" ist traditionell der Tag, an dem Haus und Scheune gründlich gereinigt wurden, um dann am Abend dem Oster- oder Paaskeefeuer beizuwohnen. Die Kinder legen in den Tagen vor Ostern mit weichem Moos ausgepolsterte Nester an, in der Hoffnung, daß der "Osterhase" in diese Nester am Ostersonntag-Morgen viele bunte hartgekochte Eier legen möge. Natürlich sind es die Eltern, die dies bewerkstelligen, doch der kindlichen Aufregung tut dies keinen Abbruch.

Die Namen der Ostertage weisen auf das Spielen mit Ostereiern hin. Das "Hikken-Bikken" oder "Kippen" ist noch vielfach bekannt. Die Rivalen, die ihren Kampf mit dem Ruf "Ei um Ei" beginnen, stoßen ihre Eier mit der Spitze zusammen. Nach dem Anbikken erhält der Sieger das zerschlagene Ei. Am "Eiertrüllenden-Mandag" ließ man die Eier von Deichabhängen oder kleinen Erhöhungen herabrollen, hier gewann derjenige, dessen Ei am weitesten kullerte. Auch das Eierwerfen war und ist ein bekannter Osterbrauch. Beim Eierwerfen auf der Wiese versuchen die Kinder die Eier so weit wie möglich zu werfen, manchmal auch mit Hilfe einer Schleuder. Wessen Ei am längsten heil blieb, wurde Sieger. Für die Knechte und Mägde war Ostern früher der einzige Tag, an dem sie so viel Eier essen durften, wie sie mochten. Dafür wurden meist heimliche Verstecke angelegt, um der Bäuerin am Ostermorgen soviel wie mögliche Eier aus "versteckten Nestern" präsentieren zu können. Die Eier wurden dann stiegenweise (20 Stück) gekocht und in großen Mengen verzehrt. Oft entspannen sich regelrechte Wettbewerbe, wer denn am meisten Eier essen könne.